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Mein Lauf zwischen absoluter Lustlosigkeit und Runnershigh

 
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Laufundgut



Anmeldedatum: 15.11.2007
Beiträge: 1
Wohnort: Nittenau

BeitragVerfasst am: 08.12.2007, 21:20    Titel: Mein Lauf zwischen absoluter Lustlosigkeit und Runnershigh Antworten mit Zitat

Ich hab lange überlegt ob ich meine Geschichte hier im Forum veröffentlichen soll, aber ich glaube nun doch, daß so mancher Läufer mein Erlebtes nachvollziehen kann und er es vielleicht ganz spannend findet.
Zur Vorgeschichte.
Bereits 2005 war ich beim Drei-Länder-Marathon in Lindau dabei, und ich hatte nur positive Erinnerungen daran.(Bester Deutscher, Gesamt 5. mit persönlicher Bestzeit und das bei, man wird es mir verzeihen, „Scheißwetter“!). Mein Wettkampf-Highlight sollte im diesem Jahr also wieder mal am Bodensee stattfinden. Hochmotiviert hab ich mich dann schon im März angemeldet. (Gratis DVD als Frühmelder wollte ich natürlich auch)
Das ganze Frühjahr über hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl beim Laufen. Training und Wettkämpfe liefen für mich sehr positiv. Und vor allem hatte ich riesigen Spaß dran. Im Hinterkopf natürlich immer schon den 7.Oktober. Anfang Juli kamen dann plötzlich Schmerzen im Schienbein auf. „Die lauf ich doch wieder weg“ dachte ich mir und ging nicht weiter darauf ein. Leider entpuppten sich die Schmerzen als hartnäckige Knochenhautentzündung. Aber sch.... drauf , wird schon wieder und einfach so das schon laufende Marathontraining aufgeben? Nein, mein Jahreshighlight mit Ziel Bestzeit zu laufen einfach so aufgeben wollte ich nicht. Die üblichen Behandlungen mit Eis, diversen Salben usw. waren aber leider erfolglos. Selbst Spritzen vom Doktor hatte nicht den gewünschten Erfolg. Trotzdem wollte ich es nicht wahr haben, bis ich dann meinen dritten langen Lauf (36Km) mit meinem Mentor und Laufkameraden Sigmund bei Kilometer 14 abbrechen musste. Nichts ging mehr. Die Schmerzen die sich sonst während des Laufens abschwächten wurden nun noch viel schlimmer. O.k. dass war es dann mit den Wettkämpfen im diesen Jahr hatte ich mir nun eingestehen müssen. Was mich aber trotz allem am meisten nervte war die Tatsache das ich eigentlich gut in Form war. Also gut, Zähne zusammen beißen und einen für den Kopf abschließenden Wettkampf laufen, bevor dann ein intensives Auskurieren angesagt ist. So bin ich dann mit meinem Vereinskameraden, der auch in der Marathonvorbereitung war, einen Halbmarathon gelaufen. Ging soweit nicht schlecht, auch die Schmerzen hielten sich wieder in Grenzen. Ok, ich halte also auch mein Training einfach in Grenzen, dachte ich mir, dann bekomm ich dass mit meiner Knochenhautentzündung schon wieder hin. Im Abstand von 2 Wochen bin ich dann wieder einen Halbmarathon gelaufen. Auch da ging es mir nicht schlecht. Im Gedanken spielte ich jetzt mit der Vorstellung ob vielleicht doch noch ein ganzer Marathon am Bodensee möglich sei? Zwei Wochen hatte ich noch Zeit, und wenn es nur ein Spaßmarathon ist! Nein – die Schmerzen, ein zwei Tage nach dem Wettkampf waren einfach zu stark um vernünftig weiter trainieren zu können. Mein Vereinskamerad Sigmund dagegen war voll im Saft und hatte schon seinen x-ten langen Lauf. Jedes mal wenn wir uns sahen und er von seinen langen Einheiten berichtete, die er nun mit einer Leichtigkeit absolvierte als hätte er die berühmten Flügel, hätte ich am liebsten meine Laufschuhe so weit geworfen bis ich sie nicht mehr sehen kann. Ich hatte mich das ganze Jahr so auf mein Highlight gefreut und musste nun kapitulieren. Sigmund hatte geplant mit mir den Sparkasse-Marathon zu laufen. Gemeldet war er aber noch nicht. Total frustriert habe ich trotzig versucht ein wenig zu trainieren, mit dem Erfolg noch frustrierter festzustellen dass es nicht geht. Zwei Tage Pause erlaubten dann eine kurze und leichte/langsame Laufeinheit. So verging eine Woche mit 3 kurzen Läufen. Durch die ständigen, mal schwächeren mal stärkeren Schmerzen hab ich echt schon den Spaß am Laufen verloren. Für Sigmund kam die Zeit der Entscheidung, entweder Lindau in einer Woche, oder München- Marathon in 2 Wochen. Ein par Tage zuvor hatte ich einfach so mal bei den Organisatoren des Sparkasse-Marathons per Mail angefragt, ob es denn möglich sei mich vom Marathon auf den Halbmarathon umzumelden. Ehrlich gesagt hätte ich fest damit gerechnet dass dies nicht möglich ist, (Wir kennen das doch alle von anderen Wettkämpfen) aber scheinbar hatten die Verantwortlichen Verständnis für meine verletzungsbedingte Bitte. Am Dienstag den 2. Oktober machten wir dann die Sache fest. Wir fahren am Samstag nach Lindau. Lußt hatte ich wirklich keine mehr. Ich fragte mich eher was ich da sollte? Was soll´s, den Sigmund vergönne ich von ganzem Herzen einen schönen Marathon und ich mach halt einen Ausflug mit einem wettkampfgerahmten Trainingslauf.
Donnerstags passierte mir dann ein saudummes Missgeschick mit einem meiner vorderen Schneidezähnen. Ich will hier nicht weiter darauf eingehen, aber ihr könnt euch vorstellen das dass meiner Stimmung bezüglich Wettkampfwochenende nicht gerade förderlich war. Also Freitag gleich zum Zahnarzt – Behelfsreparatur.
Am Samstag wollten wir eigentlich um 10 Uhr wegfahren, das musste ich aber dann um gute zwei Stunden verschieben nachdem die Behelfsreparatur versagt hatte und ich den Zahnarztnotdienst in Anspruch nehmen musste. Meine Stimmung war am Nullpunkt.
Um zwölf sitzen wir endlich im Auto Richtung Lindau. Was soll´s. Dieses Wochenende geht auch vorbei.
Das schöne Wetter, die Aussicht auf den Bodensee und auf die umliegenden Berge hellen aber jetzt doch noch meine Stimmung etwas auf als wir in der Bodenseehalle unsere Startnummern abholen. Sigmund konnte sich ohne Probleme nachmelden und meine Ummeldung auf den Halbmarathon war auch kein Problem. Anschließend genossen wir unsere Nudeln auf dem Dampfer.(Sehr gute Idee finde ich) Die vielen Läufer auf dem Dampfer, die Aufbauten und Hinweistafeln auf den Marathon, das ganze Flair die eine solche Laufveranstaltung im Vorfeld ausstrahlt, haben meine Stimmung trotz allem was die letzten Wochen und Tage passierte, jetzt doch irgendwie ins Positive gebracht.
Der Wettkampftag
Sonntag 7 Uhr. Leider hab ich nicht viel geschlafen, wie immer wenn mir die Umgebung irgendwie fremd ist. Frühstücken nur ganz vorsichtig wegen meines Zahnproblems.
Um 8:30 Uhr Abfahrt von unserer Pension in Bösenreutin nach Bregenz. Parkplatz haben wir sofort gefunden. Sigmund und ich warten auf dem Dampfer nach Lindau. Ein par Minuten später, bei der Überfahrt nach Lindau kommen sie dann wieder, meine Zweifel, und sogleich auch meine negative Stimmung. Ich hab keinen Bock! Kaum trainiert und meine Schmerzen im Schienbein bestimmen meine Gedanken. Mein Zahnproblem nervt auch ohne Ende. Was tu ich hier? Bald sehen wir Lindau vor uns. Es scheint die Sonne. Ich muß an 2005 denken. Da waren wir schon beim warten auf den Dampfer naß bis auf die Haut. Im Hafenbereich in Lindau sind doch schon ziemlich viele Läufer obwohl wir noch relativ früh dran sind. Also, erst mal schauen. Ich hör der Band zu, die mit tollen Oldies, aber ziemlich laut, die Läuferschar unterhält. Ich bin selbst Musiker und lasse mich nun doch irgendwie von der guten Stimmung der Band anstecken. Dann folgt schön langsam das übliche Ritual. Leichtes Dehnen. Kleidertüte bei den LKW`s abgeben. Sigmund und ich laufen dann noch ein par Runden zum aufwärmen durch die tolle Altstadt von Lindau.
Ich bin nervös, wie immer vorm Wettkampf. Frag mich immer wieder wie es soweit kommen konnte das ich jetzt hier bin? Egal. Ich wünsche Sigmund noch einen erfolgreichen Lauf und ordne mich im vorderen Bereich bei der Bühne ein. Bei den Eliteläufern. Warum das denn? Gut, wenn ich fit wäre dann vielleicht, aber so. Ist doch egal, wird eh bloß ein Trainingslauf und ich mach dann Platz für die Topläufer. Die Handbiker sind gestartet. Jetzt heißt es aufrücken zur Startmatte. Paßt alles? Schuhbänder – Stoppuhr – Startnummer. – und sonst so..... . Ich geh noch mal in mich. Bloß nicht zu schnell angehen! Ich peil eine Zeit so um die 1:25 an, wenn ich dann müde werde dann lauf ich halt einfach langsamer, ist doch egal. Ich beobachte die Oberbürgermeisterin von Lindau, die seitlich bei der Startlinie darauf wartet zum zweiten mal nach den Handbikern das Startsignal zu geben. Irgendwie treffen sich unsere Blicke obwohl ich bestimmt 4-5 Meter von ihr entfernt stehe. Wie auch immer. Mit einem Kopfnicken, einen nach oben gestreckten Daumen, einem freundlichen aufmunternden Lächeln durch viele andere Läufer hindurch schafft sie es, mir das wohl erste richtige Lachen an diesem Morgen zu entlocken. Ich nicke und versuche gestisch zu vermitteln das ich mir meiner Sache gar nicht sicher bin. Ich bin ehrlich irritiert, was scheinbar auch ein Läufer neben mir bemerkt und fragt, ob ich die Oberbürgermeisterin persönlich kenne? Nein – sag ich, er lacht.(Hat er mir wohl nicht ganz geglaubt) Nun ist es soweit. Es wird von 10 abwärts gezählt. Mein Puls steigt vor Aufregung. Dann geht’s los. - Startschuß - Ich komm ganz gut weg, ohne das mir jemand auf die Ferse tritt oder ich sonst irgendwo in Bedrängnis komme. Ich versuche von Anfang an ruhig und gleichmäßig zu laufen. Die Strecke ist mir ja schon bekannt. Bei Kilometer Eins bin ich etwas überrascht über meine Zeit, 3:28, zu schnell aber was soll´s. Ich lauf jetzt einfach mal mit dem Pulk mit und fertig. Bei Kilometer Zwei hatte ich 3:32 und war jetzt in der Spitzengruppe. Jetzt frag ich mich aber wirklich was ich hier tu? Aber dann hab ich mir ehrlich gesagt vorgenommen, so lange hier in der Spitzengruppe mitzulaufen bis ich das Tempo nicht mehr halten kann, und fertig. Wirklich aus reinem Frust und Trotz. Ist ja auch mal ein schönes Gefühl wenigstens für ein par Kilometer direkt hinter dem Zeitauto zu laufen. Ab und zu gönn ich mir einen Blick nach oben zu dem Helikopter; bin gespannt auf die Marathon-DVD denk ich mir so und versuche auch etwas von der Aussicht auf den Bodensee zu genießen. Was ist los mit den Viertelmarathonis ? Die müssten doch schon langsam das Tempo steigern? Ich bin jetzt an der Spitze, habe aber kein gutes Gefühl dabei. Die wollen mich doch nur als Windschatten und wenn ich dann fix und fertig bin dann geben sie so richtig Gas! Ich kann dann nur noch dumm hinterher schauen. Aber keiner traut sich wirklich das Tempo zu steigern. Jetzt wurde mir aber eine ganz andere Sache klar. Vielleicht haben mich die anderen Läufer der Spitzengruppe gar nicht ernst genommen weil ich eine Marathonnummer vorne dran hatte ?
Die denken wahrscheinlich der soll da vorne machen was er will ,der geht uns Viertel- und Halbmarathonis gar nichts an. Ich winke mir einen Begleitradler heran und mache ihn auf meine Situation aufmerksam. Der nimmt sein Handy, telefoniert sofort und versucht Klarheit zu schaffen. Den anderen Läufern mache ich die Sache mit meiner Startnummer auch klar – Ich laufe Halbmarathon! Sie heben den Daumen oder geben mir anders zu verstehen dass alles klar sei. Ich fühl mich immer noch richtig gut. Was ist da bloß los heute? Wir kommen nun schön langsam auf Bregenz zu. Bei Kilometer 9 etwa machen nun doch endlich zwei Viertelmarathonis Tempo. Natürlich geht keiner der Halbmarathonläufer mit. Somit wird es nun übersichtlicher. Ich trau mich das Tempo zu bestimmen. Im Schnitt sind wir bei 3:34 pro Km. Immer noch bin ich davon überzeugt dass ich nur der Tempomacher und Windschattensteller bin und mir die Anderen der Spitzengruppe bald zeigen woher der Wind weht. Wir laufen an der Seebühne vorbei und ich genieße die Aussicht. Der Begleitbiker feuert eifrig die Zuschauer an, die wiederum uns Läufer begeistert anfeuern. Das tut immer gut (weiß jeder Läufer) und bringt mich dazu mein Tempo für ein par Meter zu steigern. Aber nicht lange denn meine Konkurrenten gehen das Tempo natürlich sofort mit und ich trau mich auch nicht, jetzt bei Kilometer 13 das Tempo noch, oder schon zu steigern.
Aber es dauert nicht lange da geht plötzlich einer an mir vorbei. Was tun? Ihn laufen lassen oder versuchen das Tempo mit zu gehen? Ich lauf mit. Auch ein anderer Läufer geht mit. Ich glaub in der Spitzengruppe sind wir jetzt eh nur noch drei oder vier. Ich warte fast darauf das mich die Kräfte schlagartig verlassen. Zwei Wochen kaum trainiert und schon gar nicht annähernd dieses Tempo, geht durch meinen Kopf. Egal, jetzt ist es mir gleich, soll kommen was will, hab eh schon all meine Erwartungen übertroffen. Ich glaube so bei Km. 16 probiert nun ein anderer aus zureißen. Wir gehen aber sofort mit. Es ist richtig spannend! Genau so gefällt mir ein Wettkampf, egal wie es dann ausgeht. Jetzt wollte ich es aber endlich wissen ob ich hier tatsächlich was zerreißen kann oder nicht. Ihr habt Tempo gemacht und dann trotzdem nicht durchgezogen –warum? Ich mach jetzt Tempo und bleib dabei bis ich mir die Lunge aus der Brust schnaufe. Ein Entschluss auf dem ich dann sofort Taten folgen ließ bevor mich der Mut dazu verlässt. Der Vorausradler ist etwas überrascht und gibt Gas. Die Mitstreiter gehen scheinbar kurz mit und lassen mich dann überraschend allein. Hoffentlich übernehme ich mich nicht und die anderen Zwei lachen sich dann was. Aber ich fühl mich noch gut und hab richtig Spaß am Laufen. Einen Spaß den ich so schon lange Zeit nicht mehr hatte. Ich schau mich nicht mehr um. Möchte gar nicht wissen wo meine Verfolger sind. Bei Km. 18 gibt mein Begleitbiker über Handy durch wie der Stand der Dinge ist. Aus dem Gespräch bekomme ich mit das die Konkurrenz schon 80 Meter hinter mir liegt. Aber Hallo, 80 Meter? Der Biker meint das ich die schon abgeschüttelt habe und sie mir keine ernsthafte Gefahr mehr sind. Ich fühl mich gut und kann mein Tempo halten. Ich werde sogar noch ein wenig schneller. Klar, mit dem ganzen Adrenalin im Blut und die Begeisterung der Zuschauer am Streckenrand ! Km. 20- das Auto mit der Uhr auf dem Dach muß auf einer schmalen Brücke stehen bleiben. Andere Wettkampfteilnehmer die mir auf der schmalen Strecke entgegen kommen verstopfen die Brücke. Der Biker brüllt los, - weiter fahren, weiter fahren! Aber es nutzt nichts. Ich zwenge mich zwischen dem Auto und den anderen Läufern hindurch, kann mein Tempo aber halten. Noch einmal zur Sicherheit die Frage an den Biker wie es denn hinter mir aussieht? Er beruhigt mich, keine Gefahr, den Sieg hab ich im Sack meint er und lacht begeistert. Ich kann es einfach nicht glauben. Von Weiten hör ich schon laute Musik und den Stadionsprecher. Die Zuschauer putschen mich die letzten Meter ins Stadion noch mal so richtig auf. Runnershigh – aber höchstdosiert! Noch ein par Hundert Meter dann hinein ins Stadion, es läuft mir kalt den Rücken hinunter als ich die Zuschauer auf den Tribünen sehe. An eine mögliche Bestzeit hab ich dummerweise gar nicht mehr gedacht. Denn die wäre heute vielleicht auch noch drin gewesen. Die Zielgerade. Ich sehe die vielen Pressefotografen die fast wie eine Wand hinter dem Ziel positioniert sind. Mein erster Sieg bei dem ich tatsächlich mal ein richtiges Zielband durchlaufen darf.
– Einfach Grandios – Spaß, Glück, Fassungslosigkeit.........
Es ist doch total verrückt! Vor 1 ½ Stunden wäre ich am liebsten noch nach Hause gefahren und jetzt gewinne ich den Halbmarathon. Ich will und kann im Zielbereich noch gar keine Erklärung finden. Ich freue mich einfach nur noch. – Vor allem darüber, wieder meinen Spaß am Laufen gefunden zu haben!!! Was die Freude an diesem Tag noch verstärkt hat, das mein Freund und Mentor Sigmund seinen x-ten Marathon als Sieger seiner Altersklasse bezwungen hat. (2:59 M55 !!! )
Für alle die sich jetzt denken, wie kann man sich nur so unterschätzen? Ganz einfach.
Ich laufe schon seit etwa 8 Jahren Wettkämpfe, weiß also eigentlich was mit wie viel Training möglich ist.
Und mit dem wenigen Training die letzten zwei drei Wochen konnte ich mir höchstens eine Zeit so um die 1:25 – 1:30 vorstellen.
Ja klar, mir ist schon bewusst das eine 1:15:21 für den Halbmarathon keine wirklich gute Siegeszeit ist, ich bilde mir darauf auch wirklich nichts ein. Ich hab halt einfach wirklich auch Glück gehabt daß keine Besseren mit dabei waren. Aber dieses Glück brauchen auch die, die 1:10 laufen.
Heute denke ich der entscheidende Punk war der, daß mein Kopf ab dem Zeitpunkt kurz vor dem Start einfach frei war. Ich hatte keinerlei Bestzeitambitionen oder Platzierungen im Kopf. Wie der Wettkampf ausgehen sollte war mir wirklich egal. (bis Km 15, ehrlich Wink )
Meine dennoch gute Form kann ich mir nur so erklären. Ich war wohl bestens ausgeruht und konnte die Wettkampfhärte der beiden letzten Halbmarathons und die Ausdauer des abgebrochenen Marathontrainings Anfang August voll ausspielen. Also liegt doch in der Ruhe die Kraft ! Jetzt, Ende November bin ich wieder am Aufbau meiner Grundform. Ich musste und wollte ein par Wochen nach dem Sparkassen-Marathon pausieren um meine hartnäckige Knochenhautentzündung los zu werden. Schmerzfrei habe ich den Spaß am Laufen wieder gefunden, und dass ist das Wichtigste. Dieses Ziel, wieder Spaß am Laufen zu haben, möchte ich allen Läufern, die vielleicht ähnliche Probleme mit der Gesundheit haben, ans Läuferherz legen, und ich hoffe ich kann mit meiner Geschichte vom Sparkasse-Marathon 2007 allen verzweifelten Läufern eine kleine Motivationshilfe geben.
Ich möchte es aber nicht versäumen mich ganz ausdrücklich bei dem/die Begleitbiker der/die die Zuschauer an der Rennstrecke so motiviert anfeuerte, recht herzlich zu bedanken. Sie wissen wie gut das tut ! Danke auch an den zweit und drittplatzierten für den spannenden Wettkampf! (Hoffe Euch hat es auch gefallen)
Ein großes Kompliment an die Organisatoren. Top organisiert. Top Verpflegung.
Super Wetter Very Happy Und echt nette Helfer! Und danke noch mal, daß die Ummeldung möglich war, sonst wäre ich mit ziemlicher Sicherheit gar nicht gestartet. Jetzt freu ich mich schon unheimlich auf die DVD. Bin ja mal gespannt ob ich was in meiner Schilderung vergessen habe.

Viele Grüße
Laufundgut


Zuletzt bearbeitet von Laufundgut am 13.01.2008, 21:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: 10.12.2007, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

super bericht. hat echt spaß gemacht, deine geschichte zu lesen. und eine gute motivation für alle.
lg moni (rollibikerin)
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Rennschnecke



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BeitragVerfasst am: 18.12.2007, 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für diesen packenden Bericht!!!!!!
Er zeigt uns, daß auch nach einer verletzungsreichen Vorbereitung und einem verkorksten Vor-dem Wettkampf-Wochenende an der Startlinie alles anders aussieht und man einen Wettkampf nie von vornherein aufgeben soll.
Gratulation an den HaMa-Sieger von
Rennschnecke,
die sich wünscht, so einen Lauf auch mal zu erleben (natürlich ohne die Zahngeschichte vorher Wink )
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marathonin4fun



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BeitragVerfasst am: 02.01.2008, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo laufundgut,

Dein Bericht hat mir super gut gefallen und mich an meinen Missgeschicke vor einem Marathon erinnert. Laughing Auch Zahnprobleme hatte ich im letzten Jahr 1 Woche vor meinem Marathon. Confused In Deinem Bericht konnte ich so richtig mitfühlen und es stärkt einen, wenn man so was liest, dass es sogar für den Gesamtsiegerplatz reicht. Very Happy . Hut ab, sag ich da nur und meine herzlichsten Glückwünsche dazu.
Ich glaube, Deinen Bericht werde ich mir immer vor Augen halten, wenn ich wieder mit meinen Fußknochen Probleme bekomme und wieder für ein paar Tage aus dem Training geschmissen werde. Very Happy

Gruß Veronika
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