Forum sparkasse-marathon.at Foren-Übersicht Forum sparkasse-marathon.at
Wie hat es Ihnen gefallen? Was könnten wir besser machen? Lob, Kritik ...
 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

1 Marathon - 3 Länder - und Planet Sonne war mit dabei

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Forum sparkasse-marathon.at Foren-Übersicht -> Ihre Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
marathonin4fun



Anmeldedatum: 14.10.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Memmingen

BeitragVerfasst am: 15.10.2007, 19:30    Titel: 1 Marathon - 3 Länder - und Planet Sonne war mit dabei Antworten mit Zitat

1 Marathon – 3 Länder
und Planet Sonne war mit dabei



Endlich war es soweit. Nun konnte ich es mir wieder beweisen ob meine Trainingsumstellung drei Monate zuvor meine alte Form wieder ins rechte Licht stellte. Ich wollte mir keinen Stress machen und habe mir schon drei Wochen zuvor eine Unterkunft besorgt. Am Samstag Nachmittag reiste ich dann mit dem Zug an und holte mir gleich meine Startunterlagen. Danach gab es die Pasta auf der MS Austria in Lindau. Schon knüpfte ich die ersten Kontakte zu den anderen Läufern und ich wurde etwas ruhiger. Zum ersten Mal das ich auch in der Fremde schlafen konnte, was mir eigentlich in den ersten Nächten nie passiert.

Morgens um 7:30 Uhr stand ich dann auf, machte mich startklar und ging frühstücken. Nichts sollte mir heute den Tag vermiesen. Dann traf ich noch weitere Gäste im Frühstücksraum, die ebenfalls an diesem Lauf teilnahmen. Es tat gut sich darüber zu unterhalten, denn es löste die innere Anspannung. Danach machte ich mein Zeug fertig und ging schon mal in Richtung Start. Die Monroes spielten schon die ersten Titeln und heizten den ersten eintreffenden Läufer und Läuferinnen ein. Ein paar junge Frauen tanzten in der Menge, so dass ich fasziniert darüber war. Ob diese Frauen am Ende noch genug Kraft hatten ihren Lauf durchzuziehen? Dann schaute ich mich ein wenig um, wo die LKWs stehen, wo es noch Toiletten gibt und wo die vorgesehene Startzeiten sind. Meine Zielzeit sollte 3:30 h sein, so hätte ich mich an dieser Tafel mit der Nr.3 aufstellten sollen. Das wollte ich aber nicht, denn da wäre ich mitten im Gedränge und da bekomme ich meistens Panik. Deshalb reihte ich mich etwas weiter in der Mitte zwischen der Tafel 3 und der Tafel 4 auf. Zuvor machte ich mich noch etwas warm – nur Warmdehnen, mehr nicht. Mein Motto – die ersten 3 km schön langsam angehen, egal wie schnell die anderen losrennen, ich bleibe auf meinem Niveau. Dann kam die Startzeit immer näher, es wurde richtig voll – Wahnsinn - dachte ich mir. Ein Helikopter umkreiste die Gegend und saugte alles auf, was er so vor die Linse bekam. Dann rückte die Stunde der Wahrheit immer näher und ich musste meine innere Ruhe immer wieder finden. Die Sonne war um diese Zeit schon richtig hell und warm zur Stelle. Genau wie ich es mir gewünscht habe. Es fielen noch ein paar Worte von der Bürgermeisterin von Lindau und dann ging es auch schon los. Erst die Handbikers und dann die Läufer. Schritt für Schritt kam ich dem Starttor näher – es ging wie erwartet erst etwas zäh, aber für mich genau das Richtige. Nach dem Starttor kam dann das Tempo auf und ich versuchte mich noch an den etwas gemütlich laufenden Läufern ranzuhängen, damit kein Stress aufkam. Das klappte wunderbar und die ersten 5 km hatte ich schon bei 25 Minuten erreicht. Die erste Wasserstelle lief ich einfach vorbei – ich habe das lange genug trainiert und weiß das ich bis zu 20 km gut ohne Wasser laufen konnte. Ich war eh noch von meinem Wassertrinken am Morgen so voll, so dass noch kein Durst oder ähnliches aufkam. So wollte ich erst bei Km 10 etwas Flüssigkeit aufnehmen. Es ersparte mir etwas Zeit und ich blieb in meinem Rhythmus. Am Ufer entlag kam wieder der Helikopter und ein Läufer vor mir so wie auch ich winkten ihm zu. Ob er das gesehen hat? war mein Gedanke. Dann blickte ich über den Bodensee und die Aussicht war genial. Hätte das nicht auch schon vor 2 Jahren so sein können? Meine Gedanken kreisten an damals, wie es da war und mir wird wieder einmal klar, dass ich auch ganz schön zickig sein kann. Ich meckerte vor 2 Jahren ständig am Klima herum – das es so nass und kalt sei und ich nichts von der schönen Aussicht habe. Am Meckern merkte ich dann noch nicht einmal wie schnell ich da war, erst als ich im Ziel bei 3:40:05 ankam. Diese Zeit – das war für mich ein Wunder! In diesem Jahr wollte ich diese Zeit bewusst unterbieten – Traumzeit 3:30 h. Ob ich das wohl schaffe? Während ich so darüber nachdenke wie ich laufen soll, mein Tempo evtl. steigern und mich dennoch in Reserve halten, überquerte ich schon die 10 km Zeitmatte. Ich sah auf meine GPS-Laufuhr und sie zeigte mir 51 Minuten und einige Sekunden an. Etwas über eine Minute benötigte ich ja schon bis zur Startmatte, also müssten es da dann etwa 50 Minuten rum sein. Klasse – dachte ich mir. Ich bin gut in der Zeit. Ich überholte nun immer mehr Läufer und ich drehte mich ab und zu nach ihnen um. An den Startnummern konnte man die Halbmarathonis erkennen und ich wusste, die muss ich nicht überholen. Bis zur Halbmarathondistanz lief alles bestens und auch die nächsten 10 Km danach waren noch ok. Es ging am St. Margrethen- pass vorbei und ich kannte diese Strecke ja noch von 2005. Irgendwann mal ging es dann eine scharfe Kurve steil den Berg hinauf und ich spürte auf einmal meine Muskeln und dann war es passiert. Ich bekam den Knackpunkt an dem man sich fragt, wie soll es weitergehen? Eigentlich frage ich mich nie, weil ich an dieser Stelle dann einfach den Schmerzpunkt ausschalte – der Ehrgeiz lässt mich nach vorne gehen und den Vernunft Aufzuhören gibt es nicht mehr. Ich ging ein paar Meter um diesen kurzen dennoch intensiv wirkenden Berg zu verdauen, danach – das weiß ich schon aus Erfahrung – muss ich wieder laufen, sonst bleibt man stehen. Also gab ich mir einen Ruck und lief wieder weiter. Ab und zu kam ich an anderen Läufern vorbei, denen es wie mir erging – sie liefen ein paar Metern um Kraft zu holen. Nun hieß es für mich Rückwärtszählen – ab KM 33 nur noch die 9 km sehen, danach die 8 usw. Ich traf auf einen Läufer aus meiner Ortschaft und ich unterhielt mich ein klein wenig mit ihm während wir nebeneinander Schritt hielten. Bernd hieß er. Dann gingen wir ein paar Metern und gaben uns aber schnell wieder einen Ruck weiterzulaufen. Irgendwann hatte ich das Gefühl einen Krampf zu bekommen und musste wieder etwas langsamer gehen. Ich ließ Bernd weiterlaufen und dachte mir, der ist echt gut. Der Krampf kam nicht und das Ziehen in der Wade ließ nach. So nahm ich wieder Tempo auf und diesen wollte ich nun bis ins Ziel durchstehen. Unterwegs holte ich wieder Bernd ein und überholte ihn, nun erging es ihm wie mir. Er meinte, ich hätte einen längeren Atem. Na, ob er damit Recht hat? Nur noch drei Kilometer – was für eine Zahl. Ich hielt mir vor Augen, das ich diese 3 km normalerweise in 15 Minuten herunterlaufe, bei meinem jetzigen Tempo sind es dann evtl. nur etwa 18 Minuten. Das schaffe ich nun. Eine letzte Getränkestation und ich laufe daran vorbei. Ich war voll und konnte nichts mehr trinken. So konnte ich wenigstens mein Tempo beibehalten. Eine Läuferin, die zuerst vor mir mit einem Partner lief, blieb dort nochmals stehen und stärkte sich. Kurz darauf holte sie mich wieder ein und ich war fasziniert von ihrem tollen Tempo. Sie rief zu mir zurück, ich würde gut laufen – das baute mich wieder auf und gab mir Kraft durchzuhalten. 1500 Metern vor dem Ziel sah ich eine Läuferin vor mir, die nur noch ging. Ich überholte sie und rief ihr zu: „auf, nicht stehen bleiben, wir sind doch schon fast im Ziel“. Ich glaube, das gab ihr auch noch mal den Ruck, weiterzulaufen. Dann kamen wieder die vielen Menschen und bevor mir wieder einer sagt es seien nur noch 200 Meter und 50 Meter weiter der Nächste meint es seien nur noch 400 Metern, kam ich ihnen zuvor und rief ihnen zu „gleich geschafft“. Sie stimmten mir zu und applaudierten kräftig. Dann kam ich ins Casino Stadion. Die rote Laufbahn – als ob der rote Teppich für uns ausgelegt worden wäre. Die Zuschauer auf der Tribüne riefen zu und klatschten, ich hörte den Sprecher am Mikrofon und sah die Fotografen vor mir. Auf einmal bekam ich eine unsagbare Kraft und streckte meine Arme in die Höhe. Ich musste meine Freude Ausdruck verleihen. Dann kam die Endzielzeit – 3:42:39. Also nicht geschafft, aber dennoch unter 4 Stunden. Einerseits happy, weil ich unter den 3:45 geblieben bin, aber andererseits etwas von mir enttäuscht, weil ich mich zu oft den Gehminuten hingegeben habe.

Im Zielbereich ging ich noch ein paar Metern auf und ab und dehnte mich ein wenig aus. Danach kam auch Bernd ins Ziel und wir gratulierten uns gegenseitig. Auch einigen anderen beglückwünschte ich und sie mich.

Nach einer kleinen Stärkung ging ich dann erst einmal zur Massage – es gibt nichts Schöneres als die müden Muskeln etwas durchkneten zu lassen. Dem Team in der Massageabteilung möchte ich auf diesem Wege nochmals meinen recht herzlichen Dank aussprechen. Sie haben wirklich Großartiges geleistet. Auch sie hatten an diesem Tag einen Marathon vollbracht – einen Massagemarathon.

Erst Stunden später erfuhr ich von meiner Platzierung und das entschädigt natürlich meine Enttäuschung von der nicht erreichten Zeit, denn diese Platzierung ist dafür die Beste bisher, die ich in meinen jetzt insgesamt 5 absolvierten Marathons geschafft habe.

Ein herzliches Dankeschön

- an das ganze Team der Organisation,
- an das Massageteam,
- an die Zuschauer,
- an die Läufer, die einen immer wieder aufmuntern,
- an die 3 Länder, die diesen Lauf überhaupt möglich machen,
- und allen Mitwirkenden
o Fahrradpatrouille, Rettungssanitäter, Ersthelfer, Feuerwehr, Polizei
o Sponsoren


Mit sportlichen Grüßen

Veronika Nitsche

Very Happy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rennschnecke



Anmeldedatum: 09.10.2007
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 17.10.2007, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Veronika,
ein wunderschöner Bericht, vielen Dank.
Herzlichen Glückwunsch zum AK-Treppchenplatz
RS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
marathonin4fun



Anmeldedatum: 14.10.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Memmingen

BeitragVerfasst am: 17.10.2007, 21:12    Titel: Danke Antworten mit Zitat

Hallo Rennschnecke,

danke. Ich bin mir sicher, beim nächsten Mal schaffst Du das auch. Darf ich Dir einen Tipp geben? Versuch es doch mit den Powergels. Die passen wunderbar in die kleine Taschen von den Laufhosen. So 50 - 100 m vor der Getränkestation nimmst Du einfach das Kraftpacket und trinkst anschließend gleich das Wasser hinterher. So nimmt Dir keiner mehr Dein Zeug weg. Ich habe es mir auch erst überlegt, an den Stellen mein Zeug dort hinbringen zu lassen. Aber man wird oft genug davor gewarnt und es wird eben - wegen der Menge an Läufern - nicht besonders gut darauf geachtet. Ich will mir für meinen nächsten Marathon eine Laufhose vom Schneider nacharbeiten lassen. Triatlethen haben bereits schon solche Hosen mit Meschtaschen am vorderen Oberschenkel. Nur der Radeinsatz ist beim Laufen etwas unangenehm. Ich selbst besitze schon solche Tri-Hosen, aber wie schon gesagt - zum Laufen unangenehm.

Deine Geschichte liest sich sehr schön und ich wollte Dir schon vorher darauf antworten, aber hatte bisher noch nicht die Zeit gehabt. Dafür aber jetzt.

Gruß V.N.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rennschnecke



Anmeldedatum: 09.10.2007
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 19.10.2007, 18:12    Titel: Re: Danke Antworten mit Zitat

marathonin4fun hat Folgendes geschrieben:
... Versuch es doch mit den Powergels...


Gekauft habe ich sie schon einmal, aber der Ekelfaktor war dann doch zu groß, um dieses schlonzige Zeug runterzuwürgen (da du aus Memmingen bist, wirst du sicher wissen, was ich damit meine Wink ) Sie sind dann so lange rumgelegen, bis sie abgelaufen waren und ich sie weggeschmissen habe. Nun habe ich von anderen Läufern erfahren, daß sie die Gels extra lange liegenlassen, damit sie etwas austrocknen und dann besser einzunehmen sind, so etwa wie ein ausgelutschter Kaugummi.
Mit dieser Taktikvariante könnte ich es vielleicht nochmal versuchen.
Gruß
RS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
marathonin4fun



Anmeldedatum: 14.10.2007
Beiträge: 16
Wohnort: Memmingen

BeitragVerfasst am: 20.10.2007, 15:16    Titel: ...eklig aber effektiv Antworten mit Zitat

Hallo Sigrid,

diese Variante könntest Du auf jeden Fall im Training mal probieren. Wenn es immer noch für Dich so eklig ist, da heißt meine Variante nur – Augen zu und rein mit dem Zeug. Solltest es einfach öfters im Training benutzen – vor allem bei längeren Läufen, man gewöhnt sich daran. Ich selbst weiß auch nicht wie ich das immer so runter bekomme. Jetzt an diesem Marathon war es für mich eine Tortour das Zeug runterzukriegen. In Füssen wiederum hat es mir nichts ausgemacht. Ist – denke ich – auch von der Tagesverfassung etwas abhängig.
Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr dort, dann helfen wir uns gegenseitig. Motto: es geht nichts über wirkliche Frauenpower.

Gruß Veronika Very Happy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Forum sparkasse-marathon.at Foren-Übersicht -> Ihre Geschichte Alle Zeiten sind GMT
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de